Freitag, 19. Januar 2018

Kichererbsen mit Brokkoli in Kokosmilch, arabisch gewürzt mit Baharat


Kichererbsen isst man in Spanien mindestens einmal  in der Woche. Spanien ist das Land in Europa, in dem am meisten Kichererbsen gegessen werden. Konsumiert werden sie vor allem in Andalusien, Castilla-La Mancha und Galicien. Rund 29.000 Tonnen Kichererbsen werden durchschnittlich im Jahr geerntet. Das sind 3.000 Tonnen weniger, als gegessen werden. Der Rest wird importiert.  In zwei Regionen haben die Kichererbsen die geschützte Herkunftskontrolle DOP (Denominación de Orígen Protegida): Garbanzo de Escacena (Andalusien) und Garbanzo de Fuentesauco (Castilla y León).   In den fast 33 Jahren, die ich nun in Spanien lebe, sind auch mir die Kichererbsen ans Herz gewachsen. In Deutschland kannte ich gar keine Kichererbsen. Im Winter gibt es bei mir Kichererbsen als Suppe oder im Eintopf, im Sommer als Salat. Gekochte und dann tiefgefrorene Kichererbsen habe ich immer im Haus. So beträgt die Zubereitungszeit für viele Gerichte kaum mehr als eine halbe Stunde.

Diesmal wollte ich kein typisch spanisches Kichererbsengericht zubereiten. Mir war eher arabisch-orientalisch zumute. Statt Flesich-  oder Gemüsebrühe verwendete ich Kokosmilch. Der herrlich arabische Geschmack kam von der Gewürzmischung Baharat.

Baharat ist eine leicht pikante, sehr oft verwendete Gewürzmischung in den östlichen Ländern des Mittelmeerraums. Ins Deutsche übersetzt bedeutet Baharat schlicht und einfach "Gewürz". Es wird zum Würzen von Fisch, Lamm, Couscous, Suppen, Hülsenfrüchten und Gemüse verwendet oder für Kaffee Baharat, einen gewürzten Mokka. Das typische Baharat gibt es eigentlich nicht. Wie Curry oder Raz el Hanout hat Baharat keine feste Zusammensetzung, sondern wird in vielen Varianten hergestellt. Jeder Koch und jede Region haben ein eigenes Rezept für diese Gewürzmischung. Schwarzer Pfeffer, rosenscharfen Paprika, Kreuzkümmel, Gewürznelken, Korianderkörner, Chili, Cardamom, Muskatnuß, Zimt sowie Kardamom sind eigentlich immer dabei. Wer sein Baharat selber macht, kann auch mit Sumach, Piment, Macis (Muskatblüte), Schwarzkümmel, etc. experimentieren. In fest verschlossenen Dosen dunkel aufbewahrt, hält Baharat sich ein paar Wochen.

Kichererbsen mit Brokkoli in Kokosmilch, arabisch gewürzt mit Baharat
600 ml Kokosmilch (ungesüßt)
1 Stück frische Ingwerwurzel (circa 40 g)
3-4 Zweige Koriander
10 Schnittlauchhalme
1 TL Baharat (Rezept für die arabische Gewürzmischung siehe unten)
600 g gekochte Kichererbsen
200 g Brokkoliröschen
Meersalz
Sesamöl
1 EL schwarze Sesamsamen (wer keine hat oder bekommt wie ich, röstet Sesamsamen in einer Pfanne rasch goldbraun)

Kokosmilch in einen Topf schütten.  Ingwerwurzel schälen und fein reiben oder ganz fein hacken. Koriander fein hacken. Schnittlauch in feine Röllchen schneiden. Alles zur Kokosmilch geben. Mit Baharat und Salz würzen.

Topf auf den Herd stellen und zum Kochen bringen. Aufkochen, dann die Hitze verringern und die gekochten Kichererbsen zufügen. Circa 5 Minuten bei mittlerer Hitze kochen. Ab und zu umrühren.

Inzwischen den Brokkoli in möglichst kleine Röschen zerteilen. Stiele  und den Strunk für eine Brokkolicreme aufheben. Brokkoliröschen zur Suppe geben und weitere 3-4 Minuten bei mittlerer Hitze mitkochen.

Die heiße Suppe in vier tiefe Teller verteilen. Mit Sesamkörnern bestreuen und mit Sesamöl beträufeln.

Mein Rezept für Baharat:

½ TL Cardamomsamen, 1 TL Nelken, ½ TL schwarze Pfefferkörner, 1/2 TL Süßes Paprikapulver,  ½ TL Koriandersamen,  ½ TL Curcuma, ¼ TL frisch geriebene Muskatnuß, ¼ TL Chili, ¼ TL Zimt

Cardamom, Nelken, Pfefferkörner und Koriandersamen in einer Pfanne ohne Fett kurz anrösten bis sie duften. Dann im Mörser zu feinem Pulver zerreiben. Mit Curcuma, Muskatnuß, Paprikapulver, Chili und Zimt vermischen. Baharat kann man in fest verschlossenen Dosen ein paar Wochen aufheben. Frisch hergestellt schmeckt die Gewürzmischung jedoch am besten.

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