Freitag, 10. April 2015

Tapa Nr. 68 : Katalanische Blutwurst mit Gelée de Piment d'Espelette und Schalotten

Im Gourmetblog Chezuli von Bernd Labetzsch sah ich das Foto einer Tapa, die er im Restaurante Espai Kru in Barcelona gegessen hatte. Barcelonesische Morcilla (mit Reis gefüllt), Ingwermarmelade und Schalotten, nennt Bern diese Tapa. Das reizte mich sogleich zum Nachmachen.  Einfacher geht es ja kaum. Da ich aber keine Ingwermarmelade im Hause hatte - und wegen ein paar Blutwurstscheiben keine herstellen wollte- verwendete ich das Gelée de Piment d'Espelette, das ich mir von meinem kürzlichen Frankreichurlaub mitgebracht hatte. Die Kombination von Blutwurst und dem süßlich-pikanten Gelée ist genial.
Morcilla de Burgos mit Reis
 Nicht ganz einverstanden bin ich mit der Definition "barcelonesische Morcilla mit Reis gefüllt". Die Katalanen nennen ihre "Morcilla" Butifarra oder Botifarra und füllen sie nicht mit Reis, sondern mit Zwiebeln. Morcilla, mit Reis gefüllt, ist eine Spezialität aus dem nordspanischen Burgos. Morcilla und Butifarra ist nicht das gleiche. Eine Morcilla de arroz ist eine Blutwurst, die aus Schweineblut zubereitet wird, der Reis oder Zwiebel, Pinienkerne oder Semmelbrösel und Gewürze, vorzugsweise Pfeffer und Paprika, zugefügt werden. Die Morcilla de arroz muß sosa, grasosa y picosa (salzig, fettig und pikant ) sein. Sie ist keine katalanische, sondern eine burgalesische Spezialität. Morcilla ißt man eher gekocht, gegrillt oder gebraten.

Katalanische Butifarra negra
Die Butifarra ist eine katalanische Wurst die aus Schweinefleisch zubereitet wird, dem Schweineblut zugefügt wird (butifarra negra), Innereien und Gewürze, aber gelegentlich auch Ei, Pilze, Käse, etc. Mit anderen Worten, die Morcilla enthält kein Fleisch, die Butifarra schon. Katalanische Butifarras können auch weiß oder rot sein, wenn ihnen kein Schweineblut zugefügt wurde. Nicht daß man in Barcelona keine Morcilla de arroz aus Burgos kaufen könnte. Doch sie ist keine katalanische Spezialität. Und was ihre Spezialitäten anbelangt, sind die Katalanen sehr eigen. Außderdem sagen die Katalanen Butifarra negra, cuando más grande mejor ( Butifarra, je größer desto besser). Butifarra negra ißt man meistens roh als Tapa, d.h. ungekocht, kann sie aber auch als Zutat zu Eintöpfen, Reisgerichten oder gebraten verwenden.

Tapa Nr.68:  Katalanische Blutwurst mit Gelée de Piment d'Espelette und Schalotten
100 g Blutwurst (Butifarra oder luftgetrocknete Blutwurst) in Scheiben
1 Glas Gelée de Piment d'Espelette (oder Chiligelée)
1-2 Schalotten
1 frische, rote Chilischote

Schalotten längs halbieren und häuten. Dann in feine Streifen schneiden. Von der Chilischote so viele dünne Ringe abschneiden wie Blutwurstscheiben vorhanden sind. Die Kerne entfernen.

Die Blutwurstscheiben enthäuten und auf Teller verteilen. Mit je einem Klacks Gelée de Piment d'Espelette beträufeln.  Die Schalotten darüber verteilen und mit je einem Chilischotenring belegen.

2 Kommentare:

chezuli hat gesagt…

Du hast vollkommen Recht. "Barcelonesische Morcilla" deshalb, weil ich sie von dort mitgebracht habe. :-)

Margit Kunzke hat gesagt…

@Chezuli: Kein Problem Bernd. Auch ich habe lange gebraucht, um zwischen Morcilla und Butifarra unterscheiden zu können ;-)