Montag, 18. Februar 2013

Graupensuppe mit Ingwerhuhnstreifen



Heute war wieder einer dieser grauen, regnerischen und kalten Wintertage, an denen eine heiße, wärmende Suppe genau richtig ist. Sie hält Leib und Seele zusammen. Eine deftige Graupensuppe ist da immer willkommen. Diesmal habe ich nicht die klassische Graupen- oder Gerstensuppe nach dem Rezept meiner Großmutter zubereitet, sondern eine würzig-pikante eher orientalische Version. 

Das Besondere an dieser pikanten Graupensuppe sind nicht nur Ingwer und Chili, sondern die hausgemachte Schinkenbrühe. Ab und zu lasse ich mir von meinem Metzger einen Schinkenknochen geben. Den koche ich dann aus und erhalte so eine wunderbar aromatische nach Schinken schmeckende Brühe. Diese Schinkenbrühe passt ausgezeichnet zu Graupensuppen, Reis- und Gemüseeintöpfen und man kann sie auch für Aspik verwenden.

Außer den Ingwerhuhnstreifen habe ich für diese Graupensuppe noch weiße Rübchen verwendet. Die weiß-lila oder weißen Speiserüben sind uralte Kulturpflanzen die man schon mehr als 4000 Jahre kennt. Schon die Griechen und Römer verzehrten sie. Im Mittelalter spielten sie vor der Einführung der Kartoffel eine wichtige Rolle im europäischen Raum. Fast täglich fand man damals weiße Rüben auf den Tellern des gemeinen Volkes. Als die Kartoffeln kam, geriet die weiße Rübe in Vergessenheit und fristete ihr Dasein vorwiegend als Suppengemüse. Erst langsam wird sie wieder entdeckt.
Die weiße Rübe ist unter vielen Namen bekannt: Herbstrübe, Weiße Rübe, Wasserrübe, Stoppelrübe, Saatrübe, Wildbroccoli, etc., etc. Die Mairübe (Brassica rapa) oder Mairübchen, auch Nevette, in Frankreich Navet genannt, ist eine besondere Form der Speiserübe. Sie ist eng verwandt mit den Teltower Rübchen und der Herbstrübe.

Mit nur 18 kcal pro 100g ist die Weiße Rübe ein echter Schlankmacher und noch dazu extrem kalium- und kalziumreich. Auch an Vitamin C geizt die Weiße Rübe nicht: Selbst in gekochtem Zustand enthält sie noch 11 mg auf 100g. Man kann sie braten, kochen, dünsten und dünn abgeschält auch roh als Salat essen.

Graupensuppe mit Ingwerhuhnstreifen
1 l hausgemachte Schinkenbrühe (50 g fein gewürfelten durchwachsenen Bauchspeck und Fleischbrühe)
150 g Perlgraupen mittelfein
400 g Hühnerbrustfilet
2-3 weiße Rüben Navette
1 kleine, weiße Zwiebel
1 Stück frische Ingwerwurzel
6 Knoblauchzehen
1-2 getrocknete Chilischoten
½ TL Cumin
½ TL bunter Pfeffer (schwarz, weiß, rot, grün und Piment)
Fruchtiges Olivenöl nativ extra
Salz

Knoblauchzehen und Zwiebel häuten und fein hacken. Chilischote halbieren, entkernen und in kleine Würfel schneiden. Ingwer schälen und in kleine Würfel (Brunoise) schneiden. Navette dünn abschälen und in feine Streifen schneiden. Fleisch in Streifen schneiden. Perlgraupen in ein Sieb geben, kalt abbrausen und abtropfen lassen.

In einem Topf das Olivenöl erhitzen.  Die Fleischstreifen zusammen mit dem Knoblauch, Ingwer und Chilischotenwürfeln von allen Seiten goldbraun anbraten. Fleisch herausnehmen. In demselben Topf nun die Navettestreifen kurz anbraten. Perlgraupen zufügen und mit Schinkenbrühe auffüllen. Wenn man keine Schinkenbrühe hat, nimmt man ersatzweise circa 50 g fein gewürfelten Bauchspeck und brät ihn zusammen mit den Hühnerstreifen an.

Aufkochen lassen und bei mittlerer Hitze circa 30 Minuten köcheln, bis die Perlgraupen weich sind.
Die vorbereiteten Ingwerhuhnstreifen in den letzten Minuten zur Graupensuppe geben und kurz erhitzen. Mit Cumin und buntem Pfeffer abschmecken.
Dazu schmeckt ein kräftiges Bauernbrot.

Schinkenbrühe
Für die Schinkenbrühe bestellt man sich beim Metzger einen Schinkenknochen (vom rohen Schinken) - wenn möglich noch mit etwas "Fleisch" -  und lässt ihn in 8-10 Stücke zerteilen, je nach Größe. Wichtig ist, daß man vor dem Kochen der Schinkenbrühe den Knochen von allem Fett und allen gelblichen Teilen befreit. Anschließend werden die Knochen sozusagen blanchiert. D.h. man taucht sie zwei- oder dreimal in kochendes Wasser. Dadurch entfernt man möglichen Unreinheiten und die oberflächlichen Proteine koagulieren. Das Wasser muß dabei jedesmal gewechselt werden. Dann werden die sauberen Schinkenknochen in etwa 3-4 Litern kaltem Wasser aufgesetzt und zum Kochen gebracht. Bei schwacher Hitze dürfen die Schinkenknochen nun circa 2 Stunden simmern. Den entstehenden Schaum immer schön abschöpfen. Dann nimmt man den Topf vom Herd und lässt ihn mindestens 8 Stunden stehen. Wenn die Schinkenbrühe kalt ist, geliert sie leicht. Man kann sie problemlos portionsweise einfrieren.

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