Montag, 25. Juni 2012

Tapa Nr. 43: Pikante gebratene Kartoffelschnitze mit Pimentón de la Vera

Kartoffeln werden in vielfältiger Form in und zu Tapas verarbeitet. Da gibt es den Ensalada rusa, mit gekochten, gewürfelten Kartoffeln, Eiern, Bohnen, Karotten, etc.oder die kanarischen Runzelkartoffeln Papas arrugadas mit grüner oder roter Sauce Mojon. die klassischen Patatas Bravas, gebratene Kartoffelwürfel mit einer scharfen, mit Paprika, Tabasco und Thymian gewürzten Sauce. Leider werden heute diese Patatas bravas oft in Form von Pommes Frites mit Ketchup angeboten, was nichts mehr mit dem Original zu tun hat.
Ich habe diesmal pikante Kartoffelschnitze gemacht, bei denen das famose spanische geräucherte Paprikapulver Pimentón de la Vera die Hauptrolle spielt. Sie ähneln bis auf die Sauce den Patatas bravas.

Pimentón de la Vera DOC ist ein geräuchertes Paprikapulver, eine aus der spanischen Extremadura stammende Gewürzspezialität. Die handverlesenen Paprikaschoten werden über Eichenholz geräuchert und erhalten somit ein unvergleichliches Raucharoma.

50 Dörfer in der Provinz Cáceres im Norden der Extremadura sind seit Jahrhunderten mit der Herstellung dieses einzigartigen Gewürzes  Pimentón de la Vera DOC betraut. Heute ist diese Spezialität die wichtigste Einnahmequelle der Region. Die Extremadura ist eine der ärmsten Regionen in Spanien.
  Als Kaiser Karl I. (den Deutschen besser als Karl V. bekannt) im Jahre 1556 dem spanischen Thron entsagte und sich als letzten Wohnsitz das Kloster Yuste in der Extremadura auserkor, begeisterte er sich sehr für Pimentón de la Vera. Er empfahl das Paprikapulver seiner Schwester, Königin Maria von Ungarn. Auf diese Weise sollen das feurige Pulver und die roten Früchte ihren Weg in den Balkanstaat gefunden haben.

Für ein Kilo des köstlichen geräucherten Paprikapulvers benötigt man sieben Kilo frische Paprikaschoten.
Während des 10-15 Tage dauernden Trocknungsprozesses werden die Schoten täglich umgeschichtet, bis sie das richtige Aroma und die richtige Farbe haben. Dieses traditionelle Trockungsverfahren im Holzrauch der Schwarzeiche, verleiht dem Paprika Pimentón de la Vera seine drei wesentlichen Eigenschaften: Aroma, Geschmack und Farbstabilität. Nach dem Trocknungs- bzw. Räucherprozeß werden die Paprikaschoten fein vermahlen. Abgefüllt wird das würzig-rauchige Paprikapulver in die typischen Blechdosen, die das einzigartige Aroma besonders gut konservieren.
Derzeit werden etwas 2,5 Millionen Kilo des köstlichen Paprikapulvers im Jahr produziert. Davon werden allerdings nur 1,5 Millionen Kilo unter der geschützten Herkunftsbezeichnung  Pimentón de la Vera DOC vermarktet.
In Spanien wird das geräucherte Paprikapulver aus La Vera u.a. zum Würzen von Wurst- und Fleischwaren verwendet. Der bekannten Paprikawurst Chorizo verleiht das Pulver ihren typischen Geschmack und vor allem die schöne rote Farbe. Pimentón de la Vera färbt auch die Speisen sehr stark. Jedoch nicht jede Chorizo enthält das Paprikapulver aus der Extremadura und nicht jedes geräucherte spanische Paprikapulver ist Pimentón de la Vera. Ganz allgemein hebt dieses Gewürz auch den Geschmack von Fleisch- Fisch- und vegetarischen Gerichten. Letzteren kann man damit auch fleischlos delikates Räucheraroma verleihen. Selbst eine Prise Pimentón de la Vera auf einem Käsebrot ist ein Hochgenuß.
Beim Kauf ist es wichtig, daß man darauf achtet, eine Originalpackung mit Authentizitätssiegel zu erhalten, direkt vom Erzeuger in der Extremadura abgefüllt. Nur das ist die Garantie, daß man 100% reinen original Pimentón de la Vera (DOC) erworben hat. Leider ist das, was oft auf dem deutschen Markt angeboten wird zwar geräuchertes spanisches Paprikapulver, aber mit dem Original Pimentón de la Vera DOC hat es nichts zu tun. Auch das Foto eines promienten Kochs auf der Dose ist keine Garantie, daß es sich um das echte Originalpaprikapulver aus der Extremadura handelt.

Zu diesen pikanten Kartoffelschnitzen schmeckt eine echte Alioli als Dip gut.

Tapa Nr. 43: Pikante gebratene Kartoffelschnitze mit Pimentón de la Vera
Pro Person 2 kleine Kartoffeln
2 EL Pimentón de la Vera picante
1 TL grobes Meersalz
1 TL Pfefferkörner
Olivenöl oder Sonnenblumenöl
glatte Petersilie

Kartoffeln gut unter fließendem Wasser abbürsten. Abtrocknen. Je nach Größe längs in Viertel oder Achtel schneiden.

Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Kartoffelschnitze in heißen Öl bei geringer Hitze rundum knusprig goldbraun braten. Das dauert 10-15 Minuten. Herausnehmen und auf Küchenpapier zum Abtropfen legen.

Meersalz und Pfefferkörner im Mörser fein zerstoßen. Mit Pimentón de la Vera mischen und auf einen Teller verteilen.

Kartoffelschnitze noch warm in der Gewürzmischung wenden, um sie gleichmäßig damit zu überziehen.

Eine echte Alioli schmeckt als Dip gut dazu.

4 Kommentare:

Verboten gut ! hat gesagt…

Patatas Bravas sind bei uns ein ein Dauerbrenner, Kartoffeln im allgemeinen ... das Gewürz muss Ich mir mal besorgen.

Danke für den Tipp

LG Kerstin

Anonym hat gesagt…

Piment de la vera zu Kartoffelschnitzen stelle ich mir echt lecker vor. Wird demnächst aml getestet, zumal ich den geschmack von Piment de la vera einfach nur toll finde.
lg grimmel

Anonym hat gesagt…

Die Tage getestet und es war so genial wie wir uns das vorgestellt hatten.

Danke
lg grimmel

Margit Kunzke hat gesagt…

@Grimmel. Schön daß es euch geschmeckt hat :-)