Dienstag, 26. April 2011

Vegetarisch: Sautiertes Frühlingsgemüse

Bei den Morcheln habe ich gemogelt. Frische Frühjahrsmorcheln bekomme ich in meiner Gegend nicht. Dazu müsste ich schon in La Boquería einkaufen, der wunderschönen Markthalle von Barcelona. Doch 1.000 Kilometer für 200 g frische Morcheln fahren? Zum Glück hatte ich noch reichlich getrocknete Morcheln im Haus, ein Mitbringsel einer Schweizer Freundin.

Das ganze andere Frühlingsgemüse bekam ich auf dem Wochenmarkt in meinem Dorf: Junger Knoblauch, süße Zuckerschoten, frische Erbsen und aromatischen grünen Spargel.


Ganz junger Knoblauch sieht aus wie kleine Lauch- oder Frühlingszwiebel. Die Saison beginnt im Februar/März (in Spanien) und endet etwa im  Juni. Sie sind scharf und sehr knoblauchig. Wenn meine Mutter jungen Knoblauch so ißt, wie er ihr am liebsten ist – kleingeschnitten auf Butterbrot mit etwas Salz – duftet das ganze Haus intensiv nach Knoblauch. Die Mutter übrigens auch.


Knoblauch, ob jung oder trocken, verbreitet seinen typischen Geschmack aufgrund seiner ätherischen Öle, die er an die Gerichte weiter gibt. Daher gilt die generelle Regel: Knoblauch am besten erst kurz vor Ende der Garzeit dem Gericht zufügen. So verteilt sich das Knoblaucharoma im Gericht und nicht in der Umgebung. Von Ausnahmen wie z.B. dem Huhn mit 40 Knoblauchzehen einmal abgesehen.
Das Frühlingsgemüse habe ich ganz einfach in bestem spanischem Olivenöl sautiert. So kommt der feine, frische Geschmack des jungen Gemüses am besten zur Geltung.

Sautiertes Frühlingsgemüse
12 grüne Spargelstangen
100 g junger Knoblauch ersatzweise Frühlingszwiebel
1 Lauchzwiebel
100 g Dicke Bohnenkerne
150 g Zuckerschoten
200 g frische Frühlingsmorcheln oder 20 g getrocknete Morcheln
2 EL mildes Olivenöl nativ extra
Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer


Getrocknete Morcheln 30 Minuten in etwas lauwarmem Wasser einweichen. Frische Morcheln gründlich von Erde oder Sand säubern. Die gesäuberten bzw. eingeweichten Morcheln 5 Minuten in Salzwasser kochen. Abschütten und abtropfen lassen.

Die Enden der Spargelstangen großzügig abschneiden. Spargel in mundgerechte Stücke schneiden.

Wurzeln und dunkelgrüne Spitzen des jungen Knoblauchs und der Lauchzwiebel abschneiden. Die äußere Haut abziehen. Den Knoblauch samt Schloten in nicht zu dünne Ringe schneiden.

Spitzen der Zuckerschoten abschneiden. Zuckerschoten 1 Minuten in kochendem Wasser blanchieren. Mit dem Schaumlöffel herausnehmen und sofort in Eiswasser legen. So bleiben sie schön grün und knackig. Dann herausnehmen und gut abtropfen lassen.

Die äußere Haut der Kerne der Dicken Bohnen wenn nötig entfernen.

In einer tiefen Pfanne oder einem Wok das Olivenöl erhitzen. Zuerst die frischen Knoblauchröllchen anbraten. Umrühren und die Lauchzwiebel zufügen. Danach die grünen Spargelstücke und die abgetropften Morcheln hinzufügen und 5 Minuten sautieren. Ab und zu umrühren. Zum Schluß kommen die Erbsen, Zuckerschoten und Dicken Bohnen dazu.  Mit Salz und Pfeffer würzen und noch 5-7 Minuten garen. Schön heiß servieren.
Mit frischem Baguette ist das Frühlingsgemüse eine leichte Abendmahlzeit oder auch ein Vorspeise.



4 Kommentare:

...Frau Kampi... hat gesagt…

Hmmmmm! Und der junge Knoblauch! Ich bin froh, dass meine Lieblingsgemüsehändlerin wenigstens frischen im Angebot hat. Wobei ich glaube, dass ich der größte, vielleicht auchder einzige, Abnehmer bin.

Margit Kunzke hat gesagt…

Na wenigstens den frischen Knoblauch bekommst Du in Deiner "kulinarischen Wüste" ;-) Er schmeckt übrigens sehr gut, wenn man ihn statt Kartoffel in der Tortilla mitbrät.

das.Sternenkind hat gesagt…

sieht gut aus :)

Margit Kunzke hat gesagt…

Danke :-)